Die Herbstzeitlose
Herbstzeitlosenbekämpfung
© Christoph Niederstadt 2025

Pflanzen-Portrait

Die Herbstzeitlose ist eine „Pseudo“ - mehrjährige Pflanze, weil sie jedes Jahr eine neue Knolle ausbildet. Man kann den Lebenszyklus der Pflanze in verschiedene Gruppen unterteilen. So gibt es einblättrige, zweiblättrige und dreiblättrige Pflanzen. dann können die Pflanzen in einen ruhenden (dormanten) Zustand wechseln. Die dreiblättrigen Pflanzen sind meistens generativ. Das heißt sie können im Herbst Blüten austreiben und Samen (Fruchtknoten) produzieren. Alle anderen Stadien werden als vegetativ bezeichnet. Vegetative Pflanzen können zwar keine Samen produzieren, aber eine oder zwei neue Knollen ausbilden. Die Pflanze braucht ca. 6 Jahre um vom Samen bis zur generativen Pflanze heranzureifen. Dieser Prozess kann aber durchaus auch länger dauern. Jedes Jahr treibt die Knolle im Frühjahr ihre Blätter aus. dazu verwendet sie die in der Knolle gespeicherte Energie. Ist diese Energie verbraucht, wächst die Pflanze nicht weiter. Durch Photosynthese wird Energie in eine neue Knolle transportiert, während gleichzeitig die alte Knolle ihre Energie in das Wachstum der Blätter investiert. Die alte Knolle (Mutterknolle) schrumpft dabei völlig zusammen. Im laufe der ersten Jahre gräbt sich die Herbstzeitlose immer tiefer in den Boden ein, bist der Knollenboden 10 bis 15 cm tief im Erdreich sitzt. Bei jungen Knollen entsteht die neue Knolle am unteren Ende der Mutterknolle und kann so 10 bis 20 mm in die Tiefe wachsen. Wenn die Knollen an Größe zunehmen verändert sich der Winkel in dem die neuen Knollen anwachsen. Möglicherweise muss sie der großen Mutterknolle ausweichen, was sie dazu zwingt seitwärts zu wachsen und in dem Maße wie die Mutterknolle ihre Energie abgibt und schrumpft, den Platz, den die Mutterknolle freigibt ausfüllen. Wenn die Knolle mindestens 2 cm breit geworden ist kann sie bereits im Herbst Blühten austreiben. Nach verschiedenen Untersuchungen wird aber angenommen das die Herbstzeitlosen nicht jedes Jahr blühen. Die größten Pflanzen, die ich vermessen habe waren von der Blattspitze bis zum Knollen Boden 75 cm lang. Je nach Region und Habitat können die Herbstzeitlosen sich unterschiedlich entwickeln. Im kurzen Grasland z. B. soll sich die Pflanze viel öfter vegetativ als über die Versamung vermehren.

Die Transformation der Knollen im Zeitraffer

2023 habe ich an verschiedenen Tagen Pflanzen mit dem Zwiebelsetzer entnommen und fotografiert. (Wenn Sie das bisher noch nicht getan haben, dann klicken Sie jetzt auf ein Bild um es vergrößert darzustellen.) Am 30.4. entnommene Pflanzen haben noch fast keine neue Knolle. Diese Pflanzen sind ca 14 Tage vorher ausgetrieben. Vergleicht man die größe der Knollen mit dem Bild vom 3.5. so kann man schon einen erhebliches Wachstum an der neuen Knolle feststellen. Die Mutterknollen sind geschrumpft. Bei dem ersten Bild handelt es sich allerdings um kräftigere zweiblättrige Pflanzen. Das zweite Bild zeigt einblättrige Exemplare. Für den Vergleich der Transformation ist das aber unerheblich. Das dritte Bild zeigt die Entwicklung nach 10 weiteren Tagen. In dieser Zeit ist die Neue Knolle bereits größer als die Mutterknolle. Das Wachstum dier Blätter fast abgeschlossen. Zum Vergleich zeigt das vierte Bild kräftigere dreiblättrige Pflanzen. auch hier ist die Transformation bereits so weit vorangeschritten wie bei den kleineren zweiblättrigen. Die Bilder stammen von Pflanzen aus einem Gebiet, in dem die Herbstzeitlose seit mehreren Jahren durch ausstechen im Wachstum behindert werden. Das letzte Bild zeigt eine Knolle die am 21.6. des Jahres entnommen wurde. Die Mutterknolle ist gänzlich verschwunden bis auf einen Rest der wie ein Stück Hüllblatt aussieht.

Die Hüllblätter

schützen die Knolle vor diversen Umwelteinflüssen. Sie sind sehr zäh und wachsen mit der Knolle mit und umschließen immer die Mutter- und Tochterknolle gemeinsam. Diese Hüllblätter schrumpfen nicht und verrotten auch nur sehr langsam. Das wird evident, findet man eine Knolle die durch mehrfaches Ausstechen an Masse verloren hat. Solche Knollen werden von Hüllblättern umgeben, die wie ein viel zu großer Mantel wirkt.
zweiblättrige Pflanzen am 14.5.2023 entnommen
einblättrige Pflanzen am 03.5.2023 entnommen
zweiblättrige Pflanzen am 30.4.2023 entnommen
dreiblättrige Pflanzen am 14.5.2023 entnommen
20.09.2023 Die beim ausstechen beschädigte Knolle ist gut zu erkennen.
15.04.2025 Die Lage der Pflanze im Erdreich
16.9.2021 Alle blühenden Herbstzeitlosen haben eine Knolle von mindestens 2 cm breite und können bis zu 5 cm erreichen
13.5.2022 Ein sehr schönes Beispiel dafür wie sich die Herbstzeitlose in die Tiefe gräbt. Die neue Knolle befindet sich ca 10mm tiefer als ihre vorgängerin.
8.6.2022 Bei größeren Knollen verlangsamt sich das Wachstum in die Tiefe
21.06.2022 Bei der linken Knolle zeigt sich eine extreme Protuberanz Erdwärts. Die Rechte Knolle bleibt in gleicher Tiefe
08.06.2022 Solche 75 cm großen Pflanzen finde ich heute auf meinen Wiesen nur noch ganz selten.
29.4.2023 Die Hüllblätter der Pflanze sind erheblich größer als die Knolle.
Die Mutterknolle ist fast gänzlich verschwunden

Fruchtknoten und Samen

Nur drei und mehr blättrige Pflanzen blühen im Herbst und produzieren Samen. Die Samen reifen in ein bis vier Fruchtknoten heran. Ein großer Fruchtknoten enthält bis zu 200 Samen. Die Herbstzeitlose kann sich auch selbst bestäuben, wenn eine Pflanze nicht von keine Insekten aufgesucht wird. Selbst bestäubte und durch kleine z. B durch ausstechen geschwächte Pflanzen produzieren in der Regel weniger Samen. Die rechts abgebildeten Pflanzen brachten in drei Fruchtknoten 90 Samenkörner hervor. Die Pflanzen wurden am 29.6.2025 gepflückt und konnten in drei Wochen nachreifen und trocknen. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse darüber ob die reifen Samen im Verdauungsapparat von Rindern oder Pferden zersetzt werden oder den Darmtrakt passieren und ausgeschieden werden. Ebenfalls ist nicht klar ob die reifen Samen, wenn sie auf einen Misthaufen gelangen, verrotten. Auch deshalb ist es so wichtig die Pflanzen mit Fruchtknoten zu beseitigen. Unreife Samen verrotten wenn der Fruchtknoten nicht trocknen kann. Also auch auf dem Misthaufen.
Aufnahme vom 17.7.2021
90 Samen aus drei Fruchtknoten
Herbstzeitlose Getrocknet und nachgereift.
So sieht ein Fruchtknoten aus wenn er aus einem Heuballen gefischt wird.
Herbstzeitlosenbekämpfung
© Christoph Niederstadt 2025

Die Transformation der Knollen im Zeitraffer

2023 habe ich an verschiedenen Tagen Pflanzen mit dem Zwiebelsetzer entnommen und fotografiert. (Wenn Sie das bisher noch nicht getan haben, dann klicken Sie jetzt auf ein Bild um es vergrößert darzustellen.) Am 30.4. entnommene Pflanzen haben noch fast keine neue Knolle. Diese Pflanzen sind ca 14 Tage vorher ausgetrieben. Vergleicht man die größe der Knollen mit dem Bild vom 3.5. so kann man schon einen erhebliches Wachstum an der neuen Knolle feststellen. Die Mutterknollen sind geschrumpft. Bei dem ersten Bild handelt es sich allerdings um kräftigere zweiblättrige Pflanzen. Das zweite Bild zeigt einblättrige Exemplare. Für den Vergleich der Transformation ist das aber unerheblich. Das dritte Bild zeigt die Entwicklung nach 10 weiteren Tagen. In dieser Zeit ist die Neue Knolle bereits größer als die Mutterknolle. Das Wachstum dier Blätter fast abgeschlossen. Zum Vergleich zeigt das vierte Bild kräftigere dreiblättrige Pflanzen. auch hier ist die Transformation bereits so weit vorangeschritten wie bei den kleineren zweiblättrigen. Die Bilder stammen von Pflanzen aus einem Gebiet, in dem die Herbstzeitlose seit mehreren Jahren durch ausstechen im Wachstum behindert werden. Das letzte Bild zeigt eine Knolle die am 21.6. des Jahres entnommen wurde. Die Mutterknolle ist gänzlich verschwunden bis auf einen Rest der wie ein Stück Hüllblatt aussieht.

Die Hüllblätter

schützen die Knolle vor diversen Umwelteinflüssen. Sie sind sehr zäh und wachsen mit der Knolle mit und umschließen immer die Mutter- und Tochterknolle gemeinsam. Diese Hüllblätter schrumpfen nicht und verrotten auch nur sehr langsam. Das wird evident, findet man eine Knolle die durch mehrfaches Ausstechen an Masse verloren hat. Solche Knollen werden von Hüllblättern umgeben, die wie ein viel zu großer Mantel wirken.

Pflanzen-Portrait

Die Herbstzeitlose ist eine „Pseudo“ - mehrjährige Pflanze, weil sie jedes Jahr eine neue Knolle ausbildet. Man kann den Lebenszyklus der Pflanze in verschiedene Gruppen unterteilen. So gibt es einblättrige, zweiblättrige und dreiblättrige Pflanzen. dann können die Pflanzen in einen ruhenden (dormanten) Zustand wechseln. Die dreiblättrigen Pflanzen sind meistens generativ. Das heißt sie können im Herbst Blüten austreiben und Samen (Fruchtknoten) produzieren. Alle anderen Stadien werden als vegetativ bezeichnet. Vegetative Pflanzen können zwar keine Samen produzieren, aber eine oder zwei neue Knollen ausbilden. Die Pflanze braucht ca. 6 Jahre um vom Samen bis zur generativen Pflanze heranzureifen. Dieser Prozess kann aber durchaus auch länger dauern. Jedes Jahr treibt die Knolle im Frühjahr ihre Blätter aus. dazu verwendet sie die in der Knolle gespeicherte Energie. Ist diese Energie verbraucht, wächst die Pflanze nicht weiter. Durch Photosynthese wird Energie in eine neue Knolle transportiert, während gleichzeitig die alte Knolle ihre Energie in das Wachstum der Blätter investiert. Die alte Knolle (Mutterknolle) schrumpft dabei völlig zusammen. Im laufe der ersten Jahre gräbt sich die Herbstzeitlose immer tiefer in den Boden ein, bist der Knollenboden 10 bis 15 cm tief im Erdreich sitzt. Bei jungen Knollen entsteht die neue Knolle am unteren Ende der Mutterknolle und kann so 10 bis 20 mm in die Tiefe wachsen. Wenn die Knollen an Größe zunehmen verändert sich der Winkel in dem die neuen Knollen anwachsen. Möglicherweise muss sie der großen Mutterknolle ausweichen, was sie dazu zwingt seitwärts zu wachsen und in dem Maße wie die Mutterknolle ihre Energie abgibt und schrumpft, den Platz, den die Mutterknolle freigibt ausfüllen. Wenn die Knolle mindestens 2 cm breit geworden ist kann sie bereits im Herbst Blühten austreiben. Nach verschiedenen Untersuchungen wird aber angenommen das die Herbstzeitlosen nicht jedes Jahr blühen. Die größten Pflanzen, die ich vermessen habe waren von der Blattspitze bis zum Knollen Boden 75 cm lang. Je nach Region und Habitat können die Herbstzeitlosen sich unterschiedlich entwickeln. Im kurzen Grasland z. B. soll sich die Pflanze viel öfter vegetativ als über die Versamung vermehren.
Die Herbstzeitlose

Fruchtknoten und Samen

Nur drei und mehr blättrige Pflanzen blühen im Herbst und produzieren Samen. Die Samen reifen in ein bis vier Fruchtknoten heran. Ein großer Fruchtknoten enthält bis zu 200 Samen. Die Herbstzeitlose kann sich auch selbst bestäuben, wenn eine Pflanze nicht von keine Insekten aufgesucht wird. Selbst bestäubte und durch kleine z. B durch ausstechen geschwächte Pflanzen produzieren in der Regel weniger Samen. Die rechts abgebildeten Pflanzen brachten in drei Fruchtknoten 90 Samenkörner hervor. Die Pflanzen wurden am 29.6.2025 gepflückt und konnten in drei Wochen nachreifen und trocknen. Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse darüber ob die reifen Samen im Verdauungsapparat von Rindern oder Pferden zersetzt werden oder den Darmtrakt passieren und ausgeschieden werden. Ebenfalls ist nicht klar ob die reifen Samen, wenn sie auf einen Misthaufen gelangen, verrotten. Auch deshalb ist es so wichtig die Pflanzen mit Fruchtknoten zu beseitigen. Unreife Samen verrotten wenn der Fruchtknoten nicht trocknen kann. Also auch auf dem Misthaufen.
Aufnahme vom 17.7.2021
Herbstzeitlose Getrocknet und nachgereift.
90 Samen aus drei Fruchtknoten
So sieht ein Fruchtknoten aus wenn er aus einem Heuballen gefischt wird.