Die Herbstzeitlose
Herbstzeitlosenbekämpfung

Herbstzeitlosenbekämpfung im

Überblick

Im Folgenden werden die Wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der

Herbstzeitlosenbekämpfung vorgestellt.

Die Details können auf den folgenden Seiten in Tiefe nachgelesen werden.

Austriebs-Phase

Nach jetzigem „Vermutungs-Stand“ hängen die unbefriedigenden Ergebnisse mit der Austriebsperiode der Pflanzen zusammen. Die Herbstzeitlose treibt in unserer Region zwischen dem 15.April und 30 Juni aus. Die Zeit um den 1. Mai ist dabei die stärkste Phase. Bis Mitte Juni wachsen dann noch zwischen 30% und 50 % der Pflanzen nach. Allein die ungeheure Anzahl an später austreibenden Pflanzen, die bei der Bearbeitung nicht ausgestochen werden sorgen schon für den geringen Erfolg der Arbeit. Auf der anderen Seite zeigt das aber auch, das das Ausstechen wesentlich mehr Pflanzen abtötet und dies schneller tut als wir bisher geglaubt haben. Hierzu wurde dieses Jahr ein Experiment gestartet über das im Abschnitt Experimente berichtet wird. Die großen Unsicherheitsfaktoren sind die Versamung und die „Dormanten Pflanzen“.

Versamung

Finden wir auf einer bearbeiteten Fläche einen Fruchtknoten bedeutet das meist auch das man mehr Fruchtknoten finden würde, würde man nur weiter suchen. Ganz nach dem Motte wo einer ist zu finden ist, ist auch ein Anderer zu finden. Das kann verheerende Folgen haben. Hier ein Ausführliches Beispiel: Auf dem Fläche 1 mit einer Größe von 12.000 m² wurden auf 5 Messpunkten mit einer Fläche von 20m² vier Fruchtknoten gefunden. Das sind 0,17Fruchtknoten auf 1m². Rechnet man diesen Wert hoch auf die Gesamtfläche können bis zu 2040 Pflanzen mit Fruchtknoten nach der Bearbeitung vorhanden sein. (Jede dieser Pflanzen kann mehr als einen Fruchtknoten ausgebildet haben, was bei der Auswertung nicht berücksichtigt wird). Geht man davon aus das jede dieser Pflanzen nur ca. 50 Samen produziert da die Pflanzen meistens nur noch sehr klein sind, dann können auf diesem Weg 102.000 neue Pflanzen entstehen. Auf dieser Fläche würden das 8,5 neue Pflanzen pro Quadratmeter bedeuten. Ein kleines Problem bei der Überprüfung dieser Hypothese ist auch das wir nicht wissen wie eine Herbstzeitlose aussieht wenn sie aus einem Samenkorn entspringt. Die kleinsten Pflanzen die wir gefunden haben, hatten eine winzige Knolle und sogar Anzeichen einer Mutterknolle. (siehe Abbildung) Wir vermuten das diese Pflanze ein Jahr alt ist. Es könnte aber auch eine alte Pflanze sein, die durch häufiges Ausstechen zu so einem kleinen Exemplar geworden ist. Solche Hochrechnungen wie oben sind natürlich rein hypothetischer Natur. Ich glaube, das wir weniger Fruchtknoten übersehen.

Dormanter Zustand

Dormante Pflanzen sind ein Phänomen, bei dem die Herbstzeitlose ein oder mehrere Jahre im Boden ruht und nicht austreibt. Dieser Zustand unterliegt keiner bekannten Regel. Es ist aber denkbar das die Pflanzen durch das Ausstechen vermehrt in diesen Zustand wechseln. Das ist für uns im freien Feld nicht erkennbar. Wir können aber Schwankungen in den Zahlen auch mit diesem Phänomen in Verbindung bringen.

Begleitung der Arbeiten

Die von uns beauftragten Arbeiter waren bisher alle recht fleißig. Trotzdem können diese Menschen die Arbeit ohne durchgehende Unterstützung nicht wirklich erledigen. Es ist trotz einer Sprachbarriere wichtig den Arbeitern genau erklären zu können was sie machen und wie sich die Arbeit auswirkt. Ich habe dazu Knollen mit Grün ausgegraben und Ihnen erklärt was passiert wenn man die Pflanzen aussticht, was passiert wenn man die jungen Pflanzen abreist, was passiert wenn man die alten Pflanzen ausreist, wie die kleinsten Pflanzen aussehen, wie die großen aussehen und warum es wichtig ist die kleinsten Pflanzen so früh wie möglich auszustechen. Es muss jederzeit möglich sein zu Helfen, wenn man auf ähnliche oder untypische Pflanzen trifft. Bei dieser Arbeit ist es wichtig genügend Pausen zu machen, damit man sich weiter konzentrieren kann. Alle 1,5 bis 2 Stunden ist eine Regenerationspause unerlässlich. Für die Arbeiter ist es aus psychologischer Sicht sehr hilfreich wenn ein deutscher Landwirt die Arbeit mit Ihnen teilt. So werden Minderwertigkeitsgefühle oder Angst ausgenutzt zu werden vermieden. Für jemanden, der sich nicht zu Schade ist, dies Arbeit genau so zu erledigen wie sie das tun, wird lieber und ausdauernder gearbeitet.

Arbeitsaufwand

Bevor man mit der Arbeit auf einem neuen Feld beginnt sollte man sich einen Überblick über den Zustand eines Feldes machen. Für einen groben Überblick recht es meistens wenn im Vorfeld 3 Messpunkte auszuzählen um eine ungefähre Vorstellung von dem Befall zu erhalten. Ein Messpunkt sollte 4m² groß sein. Ich benutze seit diesen Jahr einen 7,08 m langen Schlauch, den ich an den Enden zusammenstecke. Damit erhalte ich einen Kreis mit 4 m² Inhalt. Bei einer errechneten Dichte von mehr als 25 Pflanzen pro m² kann man mit eine Bearbeitungszeit von mehr als 100 Stunden pro 0,5 ha rechnen. Hat man große Pflanzen, die man ausreißen kann und nicht lange suchen muss kann ein Arbeiter bis zu 1500 Pflanzen in der Stunde entfernen. Als guten Durchschnitt kann man von 1000 Pflanzen pro Mitarbeiter und Stunde ausgehen. Wir haben Flächen von 1,4 ha mit ca. 10 kleinen Pflanzen pro m² in etwa 80 Stunden mit obligatorischem zweiten Durchgang abgearbeitet. Ein Zweiter Durchgang der meistens vier mal so schnell durchzuführen ist wie der erste sollte in jedem Fall mit eingeplant werden. Die Erfahrung der letzten Jahr hat gezeigt das bei dem zweiten Durchgang bis zu 20% mehr Pflanzen gefunden werden. Ein dritter Durchgang, bevor das Gras zu hoch wird, und drei bis vier Wochen nach der ersten Bearbeitung, scheint nach der diesjährigen Beobachtung ebenso notwendig. Wenn man nicht bereit oder in der Lage ist diesen Aufwand zu betreiben, kann man solch eine Fläche als Futterfläche ebenso gut aufgeben und sich um eine Kompostierungs- oder Heuverbrennungs-Lösung bemühen. Anfangs wurde uns gesagt das die Herbstzeitlose innerhalb drei bis fünf Jahren bekämpft werden könne. Ich kann mir nur denken, das diese Behauptung durch Versuche auf kleinen Testflächen zustande kam. Grundsätzlich glaube ich das die so gewonnenen Ergebnisse richtig sind. Aber den Forschern dürfte der immense finanzielle und zeitliche Aufwand, den es erfordert eine Landwirtschaftliche Fläche von ein paar Hektar zu bearbeiten entgangen sein.
Diese Knolle hat eine Breite von ca. 2 mm
Diese Knolle hat eine Breite von ca. 2 mm
© Christoph Niederstadt 2025
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Herbstzeitlosenbe

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Überblick

Im Folgenden werden die Wichtigsten

Ergebnisse und Erkenntnisse der

Herbstzeitlosenbekämpfung vorgestellt.

Die Details können auf den folgenden

Seiten in Tiefe nachgelesen werden.

Austriebs-Phase

Nach jetzigem „Vermutungs-Stand“ hängen die unbefriedigenden Ergebnisse mit der Austriebsperiode der Pflanzen zusammen. Die Herbstzeitlose treibt in unserer Region zwischen dem 15.April und 30 Juni aus. Die Zeit um den 1. Mai ist dabei die stärkste Phase. Bis Mitte Juni wachsen dann noch zwischen 30% und 50 % der Pflanzen nach. Allein die ungeheure Anzahl an später austreibenden Pflanzen, die bei der Bearbeitung nicht ausgestochen werden sorgen schon für den geringen Erfolg der Arbeit. Auf der anderen Seite zeigt das aber auch, das das Ausstechen wesentlich mehr Pflanzen abtötet und dies schneller tut als wir bisher geglaubt haben. Hierzu wurde dieses Jahr ein Experiment gestartet über das im Abschnitt Experimente berichtet wird. Die großen Unsicherheitsfaktoren sind die Versamung und die „Dormanten Pflanzen“.

Versamung

Finden wir auf einer bearbeiteten Fläche einen Fruchtknoten bedeutet das meist auch das man mehr Fruchtknoten finden würde, würde man nur weiter suchen. Ganz nach dem Motte wo einer ist zu finden ist, ist auch ein Anderer zu finden. Das kann verheerende Folgen haben. Hier ein Ausführliches Beispiel: Auf dem Flurstück 174 mit einer Größe von 12.000 m² wurden auf 5 Messpunkten mit einer Fläche von 20m² vier Fruchtknoten gefunden. Das sind 0,17Fruchtknoten auf 1m². Rechnet man diesen Wert hoch auf die Gesamtfläche können bis zu 2040 Pflanzen mit Fruchtknoten nach der Bearbeitung vorhanden sein. (Jede dieser Pflanzen kann mehr als einen Fruchtknoten ausgebildet haben, was bei der Auswertung nicht berücksichtigt wird). Geht man davon aus das jede dieser Pflanzen nur ca. 50 Samen produziert da die Pflanzen meistens nur noch sehr klein sind, dann können auf diesem Weg 102.000 neue Pflanzen entstehen. Auf dieser Fläche würden das 8,5 neue Pflanzen pro Quadratmeter bedeuten. Ein kleines Problem bei der Überprüfung dieser Hypothese ist auch das wir nicht wissen wie eine Herbstzeitlose aussieht wenn sie aus einem Samenkorn entspringt. Die kleinsten Pflanzen die wir gefunden haben, hatten eine winzige Knolle und sogar Anzeichen einer Mutterknolle. (siehe Abbildung) Wir vermuten das diese Pflanze ein Jahr alt ist. Es könnte aber auch eine alte Pflanze sein, die durch häufiges Ausstechen zu so einem kleinen Exemplar geworden ist. Solche Hochrechnungen wie oben sind natürlich rein hypothetischer Natur. Ich glaube, das wir weniger Fruchtknoten übersehen.

Dormanter Zustand

Dormante Pflanzen sind ein Phänomen, bei dem die Herbstzeitlose ein oder mehrere Jahre im Boden ruht und nicht austreibt. Dieser Zustand unterliegt keiner bekannten Regel. Es ist aber denkbar das die Pflanzen durch das Ausstechen vermehrt in diesen Zustand wechseln. Das ist für uns im freien Feld nicht erkennbar. Wir können aber Schwankungen in den Zahlen auch mit diesem Phänomen in Verbindung bringen.

Begleitung der Arbeiten

Die von uns beauftragten Arbeiter waren bisher alle recht fleißig. Trotzdem können diese Menschen die Arbeit ohne durchgehende Unterstützung nicht wirklich erledigen. Es ist trotz einer Sprachbarriere wichtig den Arbeitern genau erklären zu können was sie machen und wie sich die Arbeit auswirkt. Ich habe dazu Knollen mit Grün ausgegraben und Ihnen erklärt was passiert wenn man die Pflanzen aussticht, was passiert wenn man die jungen Pflanzen abreist, was passiert wenn man die alten Pflanzen ausreist, wie die kleinsten Pflanzen aussehen, wie die großen aussehen und warum es wichtig ist die kleinsten Pflanzen so früh wie möglich auszustechen. Es muss jederzeit möglich sein zu Helfen, wenn man auf ähnliche oder untypische Pflanzen trifft. Bei dieser Arbeit ist es wichtig genügend Pausen zu machen, damit man sich weiter konzentrieren kann. Alle 1,5 bis 2 Stunden ist eine Regenerationspause unerlässlich. Für die Arbeiter ist es aus psychologischer Sicht sehr hilfreich wenn ein deutscher Landwirt die Arbeit mit Ihnen teilt. So werden Minderwertigkeitsgefühle oder Angst ausgenutzt zu werden vermieden. Für jemanden, der sich nicht zu Schade ist, dies Arbeit genau so zu erledigen wie sie das tun, wird lieber und ausdauernder gearbeitet.

Arbeitsaufwand

Bevor man mit der Arbeit auf einem neuen Feld beginnt sollte man sich einen Überblick über den Zustand eines Feldes machen. Für einen groben Überblick recht es meistens wenn im Vorfeld 3 Messpunkte auszuzählen um eine ungefähre Vorstellung von dem Befall zu erhalten. Ein Messpunkt sollte 4m² groß sein. Ich benutze seit diesen Jahr einen 7,08 m langen Schlauch, den ich an den Enden zusammenstecke. Damit erhalte ich einen Kreis mit 4 m² Inhalt. Bei einer errechneten Dichte von mehr als 25 Pflanzen pro m² kann man mit eine Bearbeitungszeit von 100 Stunden pro 0,5 ha rechnen. Hat man große Pflanzen, die man ausreißen kann und nicht lange suchen muss kann ein Arbeiter bis zu 1500 Pflanzen in der Stunde entfernen. Als guten Durchschnitt kann man von 1000 Pflanzen pro Mitarbeiter und Stunde ausgehen. Wir haben Flächen von 1,4 ha mit ca. 10 kleinen Pflanzen pro m² in etwa 80 Stunden mit obligatorischem zweiten Durchgang abgearbeitet. (unter dem Reiter „Arbeitseffektivität“ können die Zahlen für Leistung /m² nachgelesen werden) Ein Zweiter Durchgang der meistens vier mal so schnell durchzuführen ist wie der erste sollte in jedem Fall mit eingeplant werden. Die Erfahrung der letzten Jahr hat gezeigt das bei dem zweiten Durchgang bis zu 20% mehr Pflanzen gefunden werden. Ein dritter Durchgang bevor das Gras zu hoch wird und drei bis vier Wochen nach der Bearbeitung scheint nach der diesjährigen Beobachtung ebenso notwendig. Wenn man nicht bereit oder in der Lage ist diesen Aufwand zu betreiben, kann man solch eine Fläche als Futterfläche ebenso gut aufgeben und sich um eine Kompostierungs- oder Heuverbrennungs-Lösung bemühen. Anfangs wurde uns gesagt das die Herbstzeitlose innerhalb drei bis fünf Jahren bekämpft werden könne. Ich kann mir nur denken, das diese Behauptung durch Versuche auf kleinen Testflächen zustande kam. Grundsätzlich glaube ich das die so gewonnenen Ergebnisse richtig sind. Aber den Forschern dürfte der immense finanzielle und zeitliche Aufwand, den es erfordert eine Landwirtschaftliche Fläche von ein paar Hektar zu bearbeiten entgangen sein.
© Christoph Niederstadt 2025